Am Samstag starteten die Schützen bei angenehmen Temperaturen in ihren Kompaniebereichen und trafen sich zum Sternenmarsch. Insgesamt vier Klangkörper, neben dem heimischen Bundes-Schützen-Musikkorps und den Hubertusjägern, standen auch der Spielmannszug Sande und die Musikkapelle Schloss-Neuhaus zur Verfügung, geleiteten die drei Kompanien und die Jungschützen zum zentralen Treffpunkt vor der Kirche auf der Von-Ketteler-Straße. Hier konnte der König Jürgen Kirchhoff mit seinem Hofstaat erstmals die Front abnehmen. Anschließend ging es in das Bürgerhaus (die Kirche wird derzeit renoviert) zur gemeinsamen Schützenmesse mit anschließendem Gedenken und Kranzniederlegung am Ehrenmal am Bohlenweg. Auf einem Marsch folgten alle Schützen dem König in die Königsresidenz an der Wewerstraße. Hier konnten die Schützen erstmalig ihre Königin Karin im prächtigen Samstagkleid bestaunen.
Nach einem Umtrunk trat das Bataillon wieder an, um gemeinsam mit dem kompletten Hof ins Dreizehn-Linden-Stadion zu marschieren, um traditionell bei bestem Wetter den Zapfenstreich zu hören. Hier gesellten sich nun auch die Gastvereine hinzu, die aufgrund des 95-jährigen Jubiläums geladen waren. Ein unvergessliches Erlebnis jeden Hofstaates, wenn die Hubertusjäger zusammen mit dem Bundes-Schützen-Musikkorps vor bestens gefüllter Kulisse ihr Können beim Zapfenstreich darbieten. Auf direktem Wege ging es dann auf den Festplatz und ins Zelt.
Zum wiederholten Male spielte das Blasorchester Lichtenau zum Tanz am Samstagabend im Zelt während „Public Viewing“ im Bürgerhaus auf einer großen Leinwand dargeboten wurde. Anschließend heizte ein DJ in der im Zelt befindlichen Longdrink-Bar auch das jüngere Publikum ein.
Am Sonntag wurde der Tag wiederrum mit dem Sternenmarsch begonnen. Zentraler Treffpunkt war wieder einmal die Von-Ketteler-Str. vor dem Dionysiushaus und der Kirche. Hier präsentierte sich der Hofstaat, ganz im Fokus natürlich die Königin Karin, ihre Zeremonienmeisterin und die Hofdamen, in ihren prachtvollen Kleidern.
Die Auswahl der Kleider wurde mit viel Applaus honoriert. Nach kurzem Umzug ging es dann zur Parade ins Stadion, wo die Majestäten mit Schüssen von den Hövelhofer Böllerschützen begrüßt wurden. Nach der Parade, zu der viele Gäste bei bestem Wetter gekommen waren, ging es dann auf direktem Wege wieder zum Festplatz am Bohlenweg, wo das Zelt bis auf den letzten Platz zu Kaffee und Kuchen gefüllt war. Der Abend wurde wieder durch DJ Tobias Hanselle gestaltet.
Das Schützenfrühstück in Elsen ist für Brudermeister Klaus Schäfers und Schatzmeister Dietmar Ewen zum Festtag geworden. Stolze 18 290 Euro spendierten Unternehmen, Schützen, Jubilare, Soldaten, Briten oder Geburtstagskinder der St.-Hubertus Schützenbruderschaft mit ihren 1250 Mitgliedern. Zum Spendenkönig avancierte dabei die Jungschützenabteilung, die mehrere tausend Euro einheimste und jeden Betrag mit lautem Jubel quittierte. Die Jungschützenabteilung um Bataillonsjungschützenmeister Sven Henkemeyer ist in diesem Jahr 50 Jahre alt geworden. Das halbe Jahrhundert wurde jetzt zum Schützenfest besonders gewürdigt. »Das ist 50 Jahre erstklassige Jugendarbeit«, sagte Brudermeister Schäfers vor 800 Gästen, darunter Landrat Manfred Müller, Bürgermeister Michael Dreier, Altbürgermeister Heinz Paus sowie natürlich Königspaar Jürgen und Karin Kirchhoff mit Hofstaat. Am Elsener Hof fühlten sich auch die Jubelregentinnen Hildegard Junker (vor 50 Jahren) und Ursula Eckel (vor 40 Jahren) pudelwohl. Bürgermeister Michael Dreier (»um den Schützenachwuchs muss sich Elsen keine Sorgen machen «) nutzte das Frühstück am letzten Tag des Elsener Schützenfestes auch, um den Stellenwert dieses großen Paderborner Stadtteils herauszustellen. »Und es geht weiter in Elsen«, sagte der Bürgermeister. Landrat Manfred Müller erinnerte daran, dass Elsen mit 16 000 Einwohnern der drittgrößte Ort im Kreis Paderborn ist. Beim Elsener Schützenfrühstück schlägt auch stets die Stunde des »Drill Sergeanten«, den seit mittlerweile drei Jahren Tobias Hanselle in Nachfolge des »kleinen General« Wolfgang Liekmeier. »Elsener Drill« macht auch vor dem Kommandanten der Hubertus-Schützen keinen Halt. Die 14 »Neuen« erwiesen sich gestern aber als reaktionsschnell bei der Kommandowelle und reagierten weitestgehend richtig – fast zur Enttäuschung des Drillmeisters. Vom Drill blieb auch nicht Kommandant Major Markus Brüseke verschont, der laut Tobias Hanselle während der Festtage mit dem einen oder anderen Befehl unter Schützen Verwirrung gestiftet haben soll. Zur »Strafe« musste der Kommandeur beim »Elsener Drill« ein Schild auf dem Rücken mit der Aufschrift »Ausgeprägte Rechts- Links-Schwäche« tragen. Und das Portemonnaie zu Gunsten der Königswache durfte der bestrafte Offizier auch noch zücken. So will es das Elsener Ortsrecht. Mit stehenden Ovationen feierte das voll besetzte Festzelt Andreas Münster aus Bad Wünnenberg als neuen musikalischen Leiter des Bundesschützen Musikkorps Elsen: Seine Trompeten-Soli zum Marsch »Alter Dessauer« waren schon allein ein Besuch des Schützenfestmontages wert. Der Mittag und Nachmittag klang dann mit der Happy Hour aus.